Hainberg
Umgeben von den Städten Nürnberg, Zirndorf, Oberasbach und Stein findet sich mit dem Hainberg ein 2,13 km² großes Kleinod für Ruhe und Entspannung.
Dort, wo sich Wallenstein mit seinen Truppen während des Dreißigjährigen Krieges zur Belagerung Nürnbergs verschanzt hatte, erstreckt sich heute größtenteils Naturschutzgebiet. Der Wind und die Rednitz haben eine Sand- und Dünenlandschaft geschaffen, die sich für die Agrarwirtschaft schwerlich erschließen lässt. Nach Abzug des Wallensteinschen Heeres diente die Fläche als Weideland und ab 1896 zunächst dem Königlich Bayerischen Regiment, dann der Reichswehr und Wehrmacht als militärischer Übungsplatz. Von 1945 bis 1994 war der Standort in US-amerikanischer Hand und wurde zudem von der Bundeswehr genutzt. Vor Bebauung blieb die Ebene so verschont und offene Sandflächen erhalten. Die ursprüngliche Mischung aus Kiefern- und Laubmischwäldern, Magerrasen, Heiden und Silbergrasfluren prägen bis heute das Landschaftsbild.
Neben vielen bedrohten Arten, für die der Sandmagerrasen am Hainberg ein Rückzugsraum ist, wie für den Brachpieper, findet man hier auch eine Pflanzenkuriosität, nämlich „Österreichischen Beifuß“. Kroatische Soldaten sollen das Kraut in Wallensteins Lager als Weingewürz angesät haben.
Zwar hatte die Belagerung vor Nürnberg verheerende Folgen für den Landstrich und seine Bewohner. Doch entstand das Naturschutzgebiet „Hainberg“ nicht zuletzt wegen Wallenstein und seinem Lager. So lebten nach Abzug der Truppen nur noch wenige Menschen in der Region, die Flächen im Umland reichten ihnen zur Versorgung. Für viele Jahre lag ein Großteil des ehemaligen Lagerareals brach; es wurde als Weide- und erst später als Ackerland genutzt. Ab 1896 diente das Gebiet wieder militärischen Zwecken, erst Offene Sandflächen blieben daher erhalten. Heute bietet der Hainberg zahlreichen, bedrohten Pflanzen und Tieren einen geschützten Rückzugsraum, in dem ausreichend Nahrung zu finden ist, ungestört gebrütet oder überwintert werden kann.
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