Deutenbach
Das Ortsbild von Deutenbach ist durch die Ende der sechziger Jahre entstandene Hochhaussiedlung am Goethering geprägt. Die meisten Einwohner Steins – fast 4.000 – leben in Deutenbach.

Viele Einrichtungen, die das Leben einer Stadt prägen, sind hier zu finden. Dazu gehören die Grund- und Mittelschule am Neuwerker Weg sowie das Gymnasium, und das Jugendhaus, der Friedhof und die Kirchen St.-Albertus-Magnus und Paul-Gerhardt, ein Altenheim, außerdem das Sport- und Freizeitgelände Weihersberg und das Freizeitbad Kristall Palm Beach.
Fest verankert mit Deutenbach ist die Kirchweihtradition mit der Aufstellung des Kirchweihbaumes durch die „Kärwaboum“. Tradition ist außerdem die „Stadel“-Predigt auf dem Löselhof am Kirchweihsonntag. Die Geschichte der Predigt auf dem Löselhofes reicht weit zurück. Im Mittelalter befand sich hier die Jakobskapelle, in der mindestens zweimal im Jahr der Pfarrer predigte – heute finden die Predigten am Pfingstmontag und Kirchweihsonntag statt.
Erste Urkundliche Erwähnung:
1140 (damals als „Dufenbach“ bezeichnet)
Art der Urkunde:
Bestätigung eines Gütertausches.
König Konrad III bestätigt einen Gütertausch zwischen dem Kloster Prüfening und dem Burggrafen zu Regensburg. Als Zeuge für die Gültigkeit dieses Rechtsgeschäftes ist ein „Burchardus de Dufenbach“ vermerkt
Ortsname:
Deutenbach wird in unterschiedlichen Bezeichnungen in zahlreichen Urkunden des 13. und 14. Jh. erwähnt. Als Teufenbach (1273), Tiuffenbach (1291), Teuffenwach (1321), Teuchenbach (1406) und Tyffenpach (1446). Hierin steckt das Wort „Tiefenbach“, das eine Siedlung „am tiefen Bach“ bezeichnet, was auf den unteren Teil von Deutenbach zutrifft, da er am Bach des Haselgrabens liegt. Vom 17. Jh. an erscheint die Form Teufenbach oder Deubenbach, erst im 19. Jh. treffen wir auf die heutige Schreibweise Deutenbach.
Kirchliche Zugehörigkeit:
Seit den frühesten Zeiten gehörte Oberdeutenbach in den Schwabacher Pfarrsprengel und wurde auch zunächst von hier aus kirchlich betreut. Mit wachsender Bevölkerung entstand in Dietersdorf eine Filialkirche. Der Dietersdorfer Geistliche nahm in Oberdeutenbach alle gottesdienstlichen Handlungen, gelegentlich auch Predigten in der dortigen Kapelle, vor. Als jedoch Eibach 1447 eine eigene Pfarrei geworden war, besuchten die Deutenbacher fortan den Gottesdienst in Eibach und ließen auch alle gottesdienstlichen Handlungen vom Eibacher Pfarrer vornehmen.
Unterdeutenbach gehörte seit alters her nach Zirndorf, hielt sich aber ebenso wie Oberdeutenbach zur Pfarrei Eibach. Als sich 1861 in Stein eine ev. Kirchengemeinde gebildet hatte, die 1880 endgültig selbstständig war, beantragten die Bewohner eine Umpfarrung nach Stein. Dieser Wunsch wurde von der Urpfarrei jedoch immer wieder abgelehnt, und ging erst 1924 in Erfüllung. 1987 wurde die katholische Kirche St. Albertus-Magnus gebaut, 1991 die evangelische Paul-Gerhardt Kirche.
Entstehung der Gemeinde Deutenbach:
Da die beiden Ortsteile Ober- und Unterdeutenbach bis in die Neuzeit hinein verhältnismäßig kleine Weiler blieben, ist bei ihnen auch nur ein geringer Ansatz zu einer eigenen Selbstverwaltung zu finden. 1808 wurden dann die alten, durch ihre Herkunft und Wachstum völlig verschiedenen Dorfgemeinden Ober- und Unterdeutenbach, Krottenbach und Mühlhof (bei Reichelsdorf) zur neuen Landgemeinde Deutenbach zusammengeschlossen.
Wenn die neue Landgemeinde als politische Gemeinde auch den Namen Deutenbach trug, so stellte die Ortschaft Krottenbach durch ihre höhrere Einwohnerzahl doch den Bürgermeister. Später ist der Sitz des Bürgermeisters in Mühlhof. Hier werden Amtshandlungen vorgenommen und Sitzungen finden statt. Dies bedingt für die Deutenbacher sehr weite Wege und Unzulänglichkeiten.
Um den Belangen der einzelnen Ortsteile dieser weitverstreuten Gemeinde besser gerecht zu werden, werden 1888 sog. Ortsführer aufgestellt. Damit ist aber noch längst keine Lösung für die Schwierigkeiten in der Verwaltung einer so weit verstreuten Landgemeinde gefunden.
In Deutenbach sieht man letzlich eine Lösung im Anschluss an die Gemeinde Stein. Bereits im Jahr 1900 werden Stimmen laut, welche die Lostrennung von Mühlhof und Krottenbach fordern. Nach langwierigen Verhandlungen wurde am 1. Mai 1914 die Ausgemeindung nach Stein beschlossen. Die Umsetzung verzögerte sich allerdings durch durch Ausbruch des 1. Weltkrieges. Bald nach Kriegsende setzten die Verhandlungen zur Umgemeindung erneut ein. Am 11. November 1921 konnte die Eingemeindung der drei Ortsteile Ober-, Unter- und Neudeutenbach nach Stein endgültig vollzogen werden.
Von Deutenbach aus verläuft der Mittelfränkische Jakobsweg weiter in Richtung Westen und der 4-JahreszeitenRundweg der Landwirtschaft macht mit dem Baumdenkmal auf eine alte Eiche aufmerksam.