Akademie Faber-Castell stellt Bildungsbetrieb zum Jahresende 2026 ein

Nach über drei Jahrzehnten erfolgreicher Arbeit im Bereich kreativer Bildung wird die Akademie Faber-Castell in Stein zum Ende des Jahres 2026 ihren Lehrbetrieb einstellen. Diese Entscheidung teilte Akademieleiter Prof. Uli Rothfuss dem Steiner Bürgermeister Kurt Krömer mit.
Steins Erster Bürgermeister Kurt Krömer äußert sich mit großem Bedauern zu dieser Entscheidung:
„Die Akademie Faber-Castell war über Jahrzehnte hinweg ein Leuchtturm kreativer Bildung in unserer Stadt. Sie hat Stein weit über die Region hinaus bekannt gemacht, junge Talente gefördert und die kulturelle Identität unserer Kommune maßgeblich mitgeprägt. Mit dem erst vor einigen Jahren aufgenommenen Masterstudiengang wurde Stein zu einer Hochschulstadt. Dass dieser bedeutende Bildungsort nun geschlossen wird, ist ein großer Verlust – nicht nur für unsere Stadt und den Landkreis Fürth, sondern für die gesamte kreative Bildungslandschaft. Mit der Übertragung der Akademieleitung an Prof. Uli Rothfuss erfolgte ein stetiges Wachstum. Vielfältige Studiengänge etablierten sich und zogen Studierende aus ganz Deutschland und den deutschsprachigen Nachbarländern an. Ganz herzlich bedanke ich mich bei Prof. Rothfuss und dem gesamten Akademie-Team für nun jahrelange vertrauensvolle Zusammenarbeit“, so Krömer weiter.
Jährlich haben mehrere hundert Personen die Akademie in Stein für Fortbildungsmaßnahmen, Kurse oder im mehrjährigen Studiengang zum Bachelor- oder Masterabschluss besucht. „Für uns ist das ein schwerer Schlag. Schließlich waren noch für die nächsten Jahre einige Projekte zwischen der Stadt Stein und der Akademie geplant. Zusätzlich war diese Bildungseinrichtung auch ein Wirtschaftsfaktor für die Gastronomie und Hotellerie innerhalb der Stadt.“
„Diese Entscheidung ist uns alles andere als leichtgefallen“, erklärt Prof. Uli Rothfuss, Akademierektor und Geschäftsführer. „Die vergangenen Jahre waren durch massive globale Herausforderungen geprägt – von Pandemie über wirtschaftliche Verwerfungen bis hin zu politischen Unsicherheiten. Auch unsere Akademie hat diese Entwicklungen stark zu spüren bekommen. Im Sinne der strategischen Ausrichtung des Gesamtunternehmens Faber-Castell wurde dieser Schritt notwendig. Dennoch werden wir bis Ende 2026 alle laufenden Programme mit gewohntem Anspruch und in enger Zusammenarbeit mit unseren Partnern weiterführen.“
„Rund drei Jahrzehnte lang war die Akademie ein fester Ankerpunkt für kreative Bildung in Stein“, so Krömer weiter. „Mit ihrem Programm, ihrer Strahlkraft und ihren vielen engagierten Menschen hat sie Stein als Ort kreativer Bildung etabliert und kulturell mitgeprägt. Mit dem geplanten Abschluss des Lehrbetriebs im Jahr 2026 endet eine Ära – doch das Erbe der Akademie Faber-Castell wird durch ihre Absolventen, Dozenten und die vielen Impulse fortbestehen.“
„Aus Sicht der Stadt Stein bleibt es nun abzuwarten, welche Nutzung die Akademie-Räume an der Mühlstraße nach der Schließung erfahren sollen“, so Steins Bürgermeister. „Sicherlich werden hierfür Gespräche zwischen der Stadt Stein und dem Hause Faber-Castell geführt werden.“
Gegründet im Jahr 1995, entwickelte sich die Akademie aus einer betrieblichen Schulungseinrichtung zu einer anerkannten Institution für kreative Studiengänge. Zum Portfolio gehörten unter anderem der Bachelorstudiengang Kommunikationsdesign, der berufsbegleitende Master Design & Leadership, Programme in Bildender Kunst, Illustration, Kreativpädagogik, Kunst- und Gestaltungstherapie sowie Literarisches Schreiben und Kulturjournalismus.
Das Studienangebot wurde ergänzt durch Vorstudiengänge, Mappenvorbereitung, Jugendkunstprojekte sowie Ausstellungen, Lesungen und Kooperationen mit öffentlichen wie privaten Partnerinstitutionen.
Die Akademie nutzte rund 2.500 m² Atelier- und Ausbildungsfläche in der liebevoll sanierten „Alten Mine“ am Rednitzufer – einem Industrieensemble aus dem frühen 20. Jahrhundert. Mit Formaten wie der internationalen Ausstellung „Kunstzone“, den regelmäßigen Semesterschauen und der Jugendkunstschule prägte sie das kulturelle Leben der Stadt nachhaltig. Auch bei der Steiner Langen Nacht der Kultur beteiligte sich die Akademie regelmäßig.