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Krieg, Not und Zerstörung

Durch die exponierte Lage an einem strategisch wichtigen Flussübergang und das Angrenzen der Gebiete der freien Reichsstadt Nürnberg und des Gebiets der Markgrafen von Brandenburg – Ansbach aus dem Geschlecht der Hohenzollern, lag Stein seit jeher in Zentrum verschiedener Konflikte.

Beide Mächte – die urbane Adelsrepublik und der territoriale Fürstenstaat – lieferten sich zwischen 1449 und 1552 drei kämpferische Auseinandersetzungen, die als 1. und 2. Markgrafenkrieg und die Fehde mit Kunz Schott in die Geschichte eingegangen sind. 

Stein erlitt als Vorort im reichsstädtischen Westen bei allen Kriegen das Schicksal, nach Abzug der Markgräflichen niedergebrannt zurückzubleiben. Nicht klar ist, ob während des Angriffs 1450 von Albrecht Achilles auch die Mühle zerstört wurde. Als gesichert gilt jedoch, dass bei einem dem brutalen Überfall von 15 Reitern aus dem Umkreis des Raubritters Kunz Schott im Jahr 1499 nur zwei Fischerhäuschen unversehrt blieben. Im Verlauf des 2. Markgrafenkrieges wurde im Jahr 1552 der gesamte Ort niedergebrannt.

1632 wurde schließlich zum schlimmsten Schicksalsjahr für Stein, als sich der Schwedenkönig Gustav Adolf in Nürnberg – wohin die meisten Steiner geflüchtet waren – und Albrecht von Wallenstein um die Alte Veste bei Zirndorf im 30-jährigen Krieg einander gegenüberlagen. Zwar blieb Stein – außerhalb des Wallensteinischen Lagers gelegen – vom Kampfhandlungen verschont, doch beim Abzug nach der ergebnislosen Schlacht verwüstete das Kriegsvolk des kaiserlichen Generalissimus die Gegend um das Lager völlig: Häuser wurden verbrannt und die Mühlen wurden zerstört um Nürnbergs Versorgung mit Mehl zu stören. Damit versank Stein zum dritten Mal innerhalb von 133 Jahren in Schutt und Asche.

In den napoleonischen Kriegen, die Europa zwei Jahrzehnte erschütterten, hatte Stein weniger unter Zerstörung als vielmehr durch seine Lage an der West-Ost-Straße unter sich ständig wiederholenden Durchzügen und Einquartierungen zu leiden, die erhebliche Kosten verursachten.

Auch im deutschen Bruderkrieg 1866 zwischen Österreich und Preußen, musste der Ort Platz für 700 Mann aus Mecklenburg zur Einquartierung schaffen. Die Hälfte der Soldaten übernahm Lothar von Faber, die andere wurde der übrigen Bevölkerung zugeteilt. Die Erinnerung an dieses Ereignis hält noch der Mecklenburger Platz fest. 

Der deutsch-französische Krieg 1870/71, getragen von einer Welle patriotischer Begeisterung, führte in Stein zur Gründung eines Vereins zur Pflege und Unterstützung im Felde verwundeter Krieger. Sieben Männer verloren damals ihr Leben.

Die auch in Stein spürbare nationale Begeisterung zu Beginn des 1. Weltkrieges änderte sich in den späteren Kriegsjahren durch die schweren Belastungen und Entbehrungen als Folge von Lebensmittelmangel und Kohlennot. An der Front verloren unzählige ihr Leben – auch 89 Männer aus Stein starben in den verheerenden Materialschlachten. Weit übertroffen wurde die Zahl im 2. Weltkrieg, der 282 Steinern und 73 Angehörigen von nach dem Kriege Zugezogenen das Leben kostete. Allein die Namen, Lebensdaten, Stand, Beruf, militärischer Rang und Örtlichkeit des Todes der Gefallenen und Vermissten bedecken 26 Seiten in dem Buch „Stein – die Geschichte eines Industrieortes.”

Obwohl Stein im 2. Weltkrieg von Bombenschäden nicht unberührt blieb, ging der Ort nahezu unzerstört aus dem Weltenbrand hervor und wurde erst kurz vor Kriegsende beim Kampf um Nürnberg getroffen. Am Abend des 19. April 1945 erreichten amerikanische Truppen mit ihren Panzerverbänden Stein und es kam noch zu Kämpfen im Park hinter der Neukirch-Villa an der Nürnberger Straße, bei denen neun deutsche Soldaten fielen. Heute erinnert eine kleine Gedenktafel am Torpfeiler eines Wohnhauses in der Bahnhofstraße an die Todesopfer und die Sinnlosigkeit des Blutvergießens.

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