„Fahrradfreundliche Kommune“: Stein darf auf Fortsetzung der Auszeichnung hoffen – Kommission voll des Lobes über die Aktivitäten der Stadt Stein
Die Stadt Stein darf darauf hoffen, weitere sieben Jahre das begehrte Siegel „Fahrradfreundliche Kommune in Bayern“ zu tragen. Am Dienstag, den 1. Juli 2025, besuchte eine Bewertungskommission der „Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundliche Kommune in Bayern (AGFK Bayern)“ die Faber-Stadt, um sich ein Bild von den Fortschritten der vergangenen Jahre im Bereich Radverkehr zu machen – mit überzeugendem Ergebnis.
Die Stadt erhielt viel Lob für ihre kontinuierliche Weiterentwicklung, für vorbildliche Maßnahmen und die spürbare Entschlossenheit, den Radverkehr nachhaltig zu fördern. Am Ende teilte AGFK-Geschäftsführerin Sarah Guttenberger den Anwesenden mit, dass sich die Jury einig ist, dem Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr die Empfehlung zu geben, der Stadt Stein die Auszeichnung „Fahrradfreundliche Kommune in Bayern“ für weitere sieben Jahre zu vergeben.
Erster Bürgermeister Kurt Krömer zeigte sich erfreut über die zu erwartende erneute Auszeichnung: „Wir haben heute gespürt, dass unser gemeinsames Engagement, den Radverkehr in Stein zu stärken und auszubauen, gesehen und gewürdigt wird. Die Jury hat sich sehr intensiv mit der Stadt Stein auseinandergesetzt. Dass die vorgetragene Liste der positiven Feststellungen die wenigen Anregungen übertraf, ist eine große Bestätigung für das gesamte Team – von unserem Radverkehrsbeauftragten über die Verkehrsplanerin bis zu unseren Bauhof-Mitarbeitern.“
Er betonte auch die gute Zusammenarbeit mit den Ansprechpartnern des Staatlichen Bauamtes Nürnberg, der kommunalen Allianz Biberttal-Dillenberg und die Vielzahl kleiner, aber wirkungsvoller Maßnahmen: „Es braucht nicht immer Großprojekte. Auch mit kleineren Eingriffen und Signalen lässt sich viel bewegen.“
Die Bewertungskommission setzte sich aus Vertreterinnen der Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundliche Kommunen in Bayern (AGFK), Klaus Helgert, Vorstandsmitglied und Vertreter des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs Bayern (ADFC Bayern), und Christian Deuerling von der Landesbaudirektion Bayern zusammen. Ziel der Bereisung war es, zu prüfen, ob die Stadt Stein weiterhin die hohen Kriterien für eine Rezertifizierung als fahrradfreundliche Kommune erfüllt – und auch künftig zu den Vorreitern einer fahrradfreundlichen Verkehrspolitik zählen darf.
Auftakt im Kultursaal: Theorie und Austausch
Der Besuch begann im Rathaus der Stadt Stein mit einem theoretischen Teil. Erster Bürgermeister Kurt Krömer begrüßte die Kommission und zwölf weitere Gäste aus Landratsamt, Straßenbauamt und weiteren Verwaltungsstellen, die aktiv an der Entwicklung des Radverkehrs mitwirken. Auch Landrat Bernd Obst war persönlich erschienen und unterstrich in seinem Grußwort die Bedeutung der interkommunalen Zusammenarbeit im Sinne einer nachhaltigen Mobilität.
Im Anschluss präsentierte Steins Stadtbauamtsleiter und Radverkehrsbeauftragter Wolfgang Schaffrien die wichtigsten Fortschritte der vergangenen Jahre – von neuen Radverbindungen über sichere Kreuzungslösungen bis hin zu gezielter Öffentlichkeitsarbeit. Die umgesetzten Maßnahmen reichten von infrastrukturellen Verbesserungen bis zu kreativen Kampagnen und Bürgerangeboten, darunter die Einführung von zwei Lastenrädern zum Verleih für die Bevölkerung sowie die positive Entwicklung beim Stadtradeln.
Nach dem theoretischen Teil folgte die Bereisung, um sich vor Ort ein Bild über den Radverkehr in Stein zu machen: Gemeinsam mit Bürgermeister Krömer und Landrat Obst bestiegen alle Teilnehmer das Fahrrad und begutachteten eine Auswahl an Projekten. So wurde unter anderem die gute Umsetzung der Beschilderung, die optimierte Führung an Baustellen, der neu angelegte Radschutzstreifen an der Deutenbacher Straße, die verschiedenen
Fahrradschleusen sowie der seit Jahren eingeführte Winterdienst für Radwege erläutert.
Lob von allen Seiten: Stein als Musterbeispiel
Anschließend folgte eine Beratung der Bewertungsjury über die gesammelten Eindrücke – und AGFK-Geschäftsführerin Sarah Guttenberger verkündete danach die erfreuliche Nachricht: Die Bewertungskommission empfiehlt dem Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr, der Stadt Stein das Qualitätssiegel „Fahrradfreundliche Kommune in Bayern“ für weitere sieben Jahre ohne Auflagen zu erteilen.
Sarah Guttenberger von der AGFK Bayern fasste die Einschätzung zusammen: „Was uns heute sehr deutlich gezeigt wurde: Der politische Wille in der Stadt Stein zum Ausbau und zur Steigerung des Radverkehrs ist da und er wird in der Stadt mit großer Überzeugung vorangebracht. Besonders die gute Vernetzung zwischen Stadt, Landkreis und dem Staatlichen Bauamt Nürnberg, aber auch den Nachbarkommunen sowie die engagierte Arbeit der Verwaltung haben uns überzeugt.“
Auch inhaltlich gab es viel Lob: Die transparente Darstellung des Radverkehrskonzepts auf der Website, die Teilnahme an der Aktion Stadtradeln, die Kampagnenarbeit („Geisterradler stoppen“) sowie das durchdachte Baustellenmanagement gelten als vorbildlich. „Dass wir das Baustellenmanagement heute sogar auf unserer Positivliste führen, ist eine absolute Ausnahme – meist steht es auf der Kritikseite“, betonte Guttenberger. Auch die Winterdienste für Radwege seien durchgängig und effektiv geregelt, ergänzte der ADFC.
Klaus Helgert vom Landesverband des ADFC Bayern sowie Christian Deuerling von der Landesbaudirektion Bayern lobten insbesondere die sichtbaren Erfolge im Stadtbild, etwa durch neue Radmarkierungen, gut ausgebaute Knotenpunkte und die konsequente Einbeziehung des Radverkehrs in städtebauliche Planungen.



